Letzte Woche wurde ich von Frau Eva Presslauer, Redakteurin bei MeinBezirk.at/Spittal-Woche interviewt. Dabei habe ich erzählt, wie ich in die Beratung gekommen bin, für welche Zielgruppe ich mich spezialisiert habe und welche Erfolgsgeschichte mich inspiriert hat.
Wie bist du dazu gekommen, Beraterin zu werden und wieso hast du dich für diesen Weg entschieden?
Mein Weg, war sicher nicht gradlinig und hatte viele Umwege. Doch jeder, war wichtig für mich und hat mich zur Person gemacht, die ich heute bin.
Wenn ich als Kind gefragt wurde, was ich werden möchte, antwortete ich stets: „Pädagogin oder Modedesignerin:“ Als Beraterin bin ich heute eine gute Mischung aus beiden Welten – Gestalterin und Wegbegleiterin.
Früh erkannte ich, dass ich Menschen weiterhelfen und die Welt zum Positiven verändern möchte. Durch mein emphatisches Wesen wurde ich bereits in der Jugendzeit, egal ob von Mitschülern oder Bekannten, um Rat gefragt.
Dabei ging es ihnen vor allem um ein persönliches, vertrauliches Gespräch. Sie suchten jemanden, wo sie sich zeigen konnten, wie sie sind, mit all ihren Sorgen und Ängsten. In mir fanden sie ein gegenüber, das ihnen den Rahmen dazu bot. Ich hörte verständnisvoll zu und gab ehrliche Rückmeldungen. Auch in Sachen Lösungsfindung, war mein Art kreativ zu Denken hilfreich.
Ich hatte also eine Begabung, die Anklang fand und die ich konditionieren durfte. Die Erkenntnis, dass ich darauf mein berufliches Wirken bauen möchte, kam erst später. Mittlerweile darf ich schon über sieben Jahre Einzelpersonen und Teams in beruflichen Veränderungsphasen begleiten.
Was bietest du genau an und für wen?
Ich habe mich spezialisiert auf die Begleitung von Frauen und Teams in beruflichen Veränderungsphasen zudem bin ich eingetragene Supervisorin.
Zu mir kommen Menschen mit folgenden Themen:
+ Wiedereinstieg nach Karenz oder längerer Berufspause
+ Entscheidungsfindung
+ Beruflicher Neustart
+ Bildungskarenz und Weiterbildungen
+ Übernahme einer Führungsrolle
+ Stressmanagement
+ Bevorstehende Kündigung und Berufswechsel
+ Konflikte am Arbeitsplatz
Wie kann man sich ein typisches Coaching/Beratung von dir vorstellen?
Individuell. Keine Person ist gleich, auch kein Kontext. Natürlich habe ich Methoden, die sich für mich bewährt haben, aber biete diese stets abgestimmt auf die jeweilige Situation an.
Besonderen Wert lege ich aber auf den Moment bevor ich meine Arbeit starte. Dafür nehme ich mir bewusst Zeit, das hat für mich mit Qualitätsmanagement zu tun, ist unverbindlich und natürlich kostenlos für Interessierte. Dabei klären wir ab, worum es geht, wer der Kunden ist, ob ich als Beraterin in Frage komme und wie eine gemeinsame Arbeit aussieht.
Das ist die Basis auf die ich stets eine Zusammenarbeit aufbaue und viele meiner Kunden berichten, dass sich bereits hier einiges in ihrem Leben geändert hat. Für gewöhnlich starte ich jedes erstmalige Treffen mit der Analyse der momentane Lebenssituation. Beratung ist ein persönlicher Prozess. Wir lernen einandern besser kennen und einschätzen.
Im nächsten Schritt definieren wir klare Ziele. Zielgerichtet startet dann unsere gemeinsame Arbeit.
Denn nur ein gutes Ziel ist messbar und dadurch realisierbar.
Eva Rauter
Kannst du dich an eine inspirierende oder herausfordernde Erfolgsgeschichte erinnern, die dir im Kopf geblieben ist?
Jede Person bringt eine spannende Geschichte mit. Aber eine Geschichte, die mein Wirken als Beraterin maßgeblich beeinflusst hat und mich heute noch bewegt, handelt von der allerersten Kundin, die zu mir in die Praxis kam.
Eine Frau, Anfang dreizig, zweifache Mama, gut ausgebildete Fachkraft, die gerade dabei war ihren beruflichen Wiedereinstieg zu stemmen. Lebenslauf und Bewerbungsunterlagen, alles war da, einzig allein an Selbstsicherheit mangelte es ihr, um beruflich neu durchzustarten. Die berufliche Auszeit hat viel mit ihr gemacht und sie stand vor richtungsweisenden Entscheidungen, wie es für sie beruflich weiterging. Zurück in den alten Job war keine Option.
Wie wir wissen, jede Veränderung heißt Neuland betreten. So auch bei ihr. Insbesondere wenn von den eigenen Entscheidungen auch die finanzielle Absicherung einer Familie abhängt. Innerhalb von kurzer Zeit fand sie ihr neues Selbstvertrauen und schaffte den beruflichen Wiedereinstieg. Dabei stieg sie sogar in der Karriereleiter deutlich nach oben und wechselte in eine leitenden Position. Das war ein Schlüsselerlebnis für mich. Ich erkannte, wie wichtig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist, und das gerade Frauen nach beruflichen Auszeiten eine gute Unterstützung benötigen. Und das auch eine Karriere mit Kind möglich ist.
Mittlerweile bin ich selbst Working-Mum und weiß aus erster Hand, was das heißt. Zukünftig möchte ich deshalb mehr Angebote für Frauen nach der Babypause und für den beruflichen Wiedereinstieg setzen. In Präsenz, wie online.
Welchen Tipp möchtest du Personen mitgeben, die sich in ihrer derzeitigen Arbeitssituation unwohl fühlen?
Arbeitszeit ist Lebenszeit. Berufliche Unzufriedenheit und beruflicher Stress machen langfristig krank und verändern uns. Je länger wir Entscheidungen auf die lange Bank schieben, desto schwieriger fällt es etwas zu verändern.
Doch Umbrüche gehören zum Leben dazu. Mit Sicherheit brauchen wir Mut, Neues zu wagen. Übergangszeiten sind meist herausfordernd, da wir dabei sind wichtige Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig gefordert sind neue Ordnung in unserem Leben zu schaffen.
Ein Übergang ist meist holprig und nicht heute auf morgen geschafft, aber Schritt für Schritt. Mut wird belohnt, davon bin ich überzeugt und mit den geeigneten Wegbegleitern ist ein beruflicher Neuanfang schaffbar. Egal wie alt Sie sind, welche Ausbildung Sie haben, es ist nie zu spät beruflich neu durchzustarten.
Abschließend eine kleine Übung für Sie:
Stellen Sie sich Ihr derzeitig berufliches Wirken vor und packen Sie es in eine Schuhschachtel. Aus sicherer Beobachterposition fragen Sie sich: Welches Szenario sehe ich? Ist das meins oder möchte ich hier raus? Wenn ich hier raus möchte, wo möchte ich eigentlich hin? Und was hält mich noch hier?
!!! Nehme Sie sich Zeit, die richtigen Antworten werden kommen und wenn diese klar sind, setzen Sie ihren nächsten Schritt.
Den gekürzten Beitrag mit Eva Presslauer finden Sie zum Nachlesen unter: https://www.meinbezirk.at/spittal/c-lokales/arbeitszeit-ist-lebenszeit_a6481816
Alles Liebe,
Eva Rauter