Ich stehe mit meinem Mann am Fenster, wir stoßen auf das neue Jahr an und bewundern das Feuerwerk. Prosit Neujahr! 2024 kann kommen. Das wird unser Jahr. Und plötzlich ist sie da: Die Aufbruchsstimmung. Von der einen auf die andere Sekunde hat gerade etwas Neues begonnen. Aber was ist mit dem bewährten Alten? „Hmm. Da muss ich erst in mich gehen“, höre ich meine innere Stimme sagen.
Es hat den Anschein, als ob die ersten Wochen des Jahres von einem ganz besonderen Zauber umgeben wären. Als ob es eine Reset-Taste gäbe und die Karten des Lebens neu gemischt werden. Neujahrsvorsätze wohin man schaut, alles gut und schön. Auch ich kann mich dafür erwärmen und doch vermisse ich persönlich die Wertschätzung dafür, was längst gut läuft und wofür man dankbar sein darf. Aber was tuen wir stattdessen? Wir widmen uns mit aller Energie (und oft zu hohen Erwartungen) jenen Bereichen des Lebens, die gerade nicht so gut gehen und wundern uns, wenn uns nach kurzer Zeit die Puste ausgeht.
Ein BEST-of an beliebten Neujahrsvorsätzen sind dabei:
1. Mehr Geld sparen – Ausgaben reduzieren
2. Sportlicher werden
3. Sich gesünder ernähren
4. Mehr Qualitytime mit Familie und Freunden
5. Abnehmen
6. Weniger Stress in der Arbeit
7. Mit dem Rauchen aufhören
8. Weniger Alkohol trinken
9. Weniger Zeit vergeuden mit Instagram & Co
10. Beruflich weiterkommen
„Der gute Vorsatz ist ein Pferd, das oft gesattelt, aber nur selten geritten wird.“
Mexikanisches Sprichwort
Doch woher kommt eigentlich das mit den Neujahrsvorsätzen? Laut meiner Recherche ist unklar ob die Römer oder die Babylonier Neujahrsvorsätze etabliert haben. Was belegbar ist, dass es diese Tradition schon seit Tausenden von Jahren gibt.
Im antiken Babylon feierte man ein neues Jahr mit dem Fest „Akitu“, ein 12-tägiges Fest zur Zeit der Aussaat Mitte März. Dabei gab man Gottheiten spezifische Versprechen, erhoffte sich damit quasi ein Tauschgeschäft an Gegenständen an die jeweiligen Besitzer.
Die Römer wiederum verlegten den Jahresbeginn auf den 1. Jänner, was auf den römischen Gott Janus zurückgeht, auch bekannt als zweigesichtiger Gott, der den Überlieferungen nach auf das vergangene Jahr zurück- und auf das neue Jahr vorausblickte. Zu ehren der Gottheit legten die Römer bei Janus ihre Versprechungen ab, sich im neuen Jahr besser zu verhalten. Diese Tradition fand schließlich auch im Christentum Anklang, die sich bis heute hält.
Bewährtes halten, Unerfülltes loslassen und sich öffnen für Neues. Darum geht’s meiner Meinung nach. Dabei sollten wir sowohl unsere Schattenseiten beleuchten, wie dankbar sein für das, was gut läuft.
Meine Herzensempfehlung:
Besorgen Sie sich ein neues Notizbuch und sorgen Sie für eine angenehme Schreibatmosphäre. Schreiben Sie sich von der Seele, was gehört werden möchte:
+ Listen Sie zunächst auf, was sich in Ihrem Leben bewährt hat. Was Ihnen gut tut, ihr Leben bereichert und wofür Sie dankbar sind.
+ Widmen Sie sich nun den Dingen, die Sie belasten, Ihnen Ihre Energie rauben und Sie bislang noch nicht auf die Reihe bekommen haben.
+ Schließlich überlegen Sie sich, was es lohnenswert wäre in Ihrem Leben zu verändern. Aus womöglich einer Liste, setzen Sie Prioritäten und wählen bewusst einen Vorsatz aus – das sorgt für einen klaren Fokus und Sie verzetteln sich nicht so schnell.
WICHTIG: Ein gutes Ziel hat ein Datum, also legen Sie einen Zeitpunkt fest, wann Sie Ihr Ziel erreicht haben. Bei großen Vorhaben empfiehlt sich auch kleine Etappenziele zu definieren. Formulieren Sie Ihre Ziele stets positiv und seien Sie nicht zu kritisch mit sich selbst. Es braucht Zeit neue Gewohnheiten zu etablieren. Halten Sie Ihren Fortschritt in Ihrem Notizbuch fest und feiern Sie Zwischenstationen. Vielen Menschen fällt es schwer sich selbst zu motivieren, holen Sie sich deshalb Unterstützung im außen und teilen Sie Ihr Vorhaben einer Vertrauensperson mit.
Ich wünsche viel Erfolg beim Verfolgen Ihrer Vorsätze,
Eva Rauter